Vilshofen. Wer kennt ihn nicht – den altbewährten Kräutergeist zum Einnehmen und Einreiben in der blauen Packung mit dem Bild der Benediktinerabtei Schweiklberg als Logo? Seit 1922 wird das gesetzlich geschützte Heilkräuter-Destillat ausschließlich nach altem Kloster- Rezept hergestellt. „Als ich vor kurzem Zahnprobleme hatte, habe ich keine Schmerzmedikamente eingenommen, sondern mich mit dem Schweiklberger Geist „behandelt“, so berichtet Bruder Leo Horochlin, der seit über 20 Jahren verantwortlich für die Herstellung und den Vertrieb des Geistes ist. „Dank seiner Wirksamkeit wird das Hausmittel bis nach Sibirien geliefert und ist auch im Vatikan bekannt“, berichtet auf Nachfrage nicht ohne Stolz Bruder Leo, der diese Aufgabe von Bruder Sales übernommen hat. Die drei FWG-Stadträtinnen Brigitte Pollok-Will, Silvia Ragaller und Else Rauch, die sich bekanntlich für regionale Erzeugung und Vertrieb interessieren, wurden im Rahmen einer Führung durch die Produktionsstätte im Kloster von ihm in die Geheimnisse von Geist- und Schnaps-Herstellung „eingeweiht“. Dabei wurde ihnen die seit letztem Jahr neu installierte Destillieranlage gezeigt, in der neben dem Kräutergeist u.a. aus den entsprechend angesetzten Maischen auch Apfel-, Zwetschgen- Quittenschnaps hergestellt werden. „Die Obstsorten stammen natürlich alle aus dem heimischen Klostergarten“, so Bruder Leo, die somit nachhaltig verwertet und im angrenzenden Klosterladen zum Verkauf angeboten werden. Angesprochen auf das Rezept durften die Drei in der Gewürzkammer die Zutaten erschnuppern: Es werden fein abgewogen Muskat, Zimt, Nelken, Wacholder, Enzian, Kalmus und Ginseng zusammen mit Melisse und Zitrone in reinem Alkohol angesetzt;
nach zwei Wochen erfolgt die Destillation, die über zwei Tage dauert. Tropfenweise eingenommen auf Zucker oder im Tee / heißem Wasser hilft der „Geist“ mit 77 Vol-% Alkohol bei Übelkeit und Erschöpfung, Völlegefühl, Husten und Heiserkeit. Auch äußerlich zum Verreiben auf Stirn und Schläfen wirkt der Geist erfrischend und wohltuend. Nach Besichtigung die Abfüll-, Verschluss-, Etikettier- und Verpackungsanlagen überraschte Bruder die Besucherinnen mit einem kleinen Präsent. „Da sind wir jetzt gut ausgerüstet mit dem „geistlichen Zaubertrank“ für die nächsten Sitzungen“ waren sich die Drei einig. Die Stadträtinnen setzten ihren Rundgang mit einem Besuch durch den Klosterladen fort und statteten auch der neu in Betrieb genommenen PV-Anlage noch einen Besuch ab. Auf diese hatte Bruder Leo sie bei der Verabschiedung aufmerksam gemacht.