Sich über das Versorgungsangebot der Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen für Seniorinnen und
Senioren genauer zu informieren, das haben sich die 3 FWG-Stadträtinnen Silvia Ragaller,
Brigitte Pollok-Will und Else Rauch zur Aufgabe gemacht.
Nach der Geriatrie im Krankenhaus Vilshofen, besuchten sie nun die Tagespflege der AWO in
Vilshofen. In entspannter Atmosphäre erläuterte die Leitung der Tagespflege Heike Günther die
besondere Bedeutung dieses Versorgungsangebotes. „Angehörige werden so weit entlastet, dass sie
in der Lage sind, die Herausforderungen der häuslichen Pflege und ihren eigenen Tagesablauf in
Einklang zu bringen. Für die pflegebedürftige Person bedeutet der Besuch der Tagespflege einen
Ausflug von daheim, Treffen mit gleichaltrigen Menschen, liebevolle und professionelle Betreuung
unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen und der individuellen Biographie.“
Ganz besonderer Wert werde auf die Beratung der pflegenden Angehörigen u.a. über die Leistungen
der Pflegekasse gelegt. „Jeder Tagesgast hat seine eigenen ganz individuellen Bedürfnisse und
Gewohnheiten. Die Abstimmung mit den versorgenden ambulanten Pflegediensten und den auch
größtenteils berufstätigen pflegenden Angehörigen ist sehr wichtig, um einen möglichst
reibungslosen Prozess mitzugestalten. Die Zusammenarbeit mit den Familien ist uns sehr wichtig.
Unsere Angehörigen wissen, dass sie sich auch in Notsituationen immer an uns wenden können,“
merkte Heike Günther an.
Durch den Besuch in der Tagespflege an regelmäßig gebuchten Tagen erhielten die Senioren auch
eine feste Wochenstruktur, sie freuten sich auf „Ihre Gruppe“, in der sich feste Beziehungen
entwickelt haben, erfuhren die 3 Stadträtinnen. Der Fahrdienst werde momentan zu 100% von der
Tagespflege geleistet, auch Rollstuhlfahrten seien kein Problem.
Auf die Nachfrage von Else Rauch konnte Heike Günther berichten, dass momentan kein
Personalengpass bestehe. Die 10 Mitarbeiterinnen seien in Teilzeit beschäftigt und bildeten ein
harmonisches, kreatives und professionelles Team.
Bei der Besichtigung der Räumlichkeiten konnten sich die Stadträtinnen von der familiären
Atmosphäre überzeugen, die sie auch schon einige Tage vorher beim Sommerfest erleben durften.
Spontan sang eine Dame ein schönes Ständchen für den Besuch und die Tagesgäste berichteten
unisono, dass sie sehr gern kommen und die Abwechslung genießen würden.
Das Team gestalte das Betreuungsprogramm eigenverantwortlich und achte auf einen gut
strukturierten Tagesablauf mit gemeinsamen Mahlzeiten, kognitiven und kreativen Angeboten sowie
Bewegung u.v.m., aber immer auch genug Platz für Individualität und spontane Situationen. „Jeder
Tagesgast entscheidet selbst, ob er das Angebot annehmen möchte und sich aktiv beteiligt. Aber
auch nur das Beobachten der anderen Menschen und Aktivitäten ist in Ordnung, jeder hat sein
eigenes Tempo“, meint Heike Günther. Zur Mittagsruhe stünden Relaxsessel und Betten zur
Verfügung, sodass jeder Gast einen entspannten Mittagsschlaf halten könne, wenn er möchte. Gern
werde auch die Möglichkeit genutzt, die Therapien durch Physio-, Ergo- oder Logopädie in den
Räumen der Tagespflege durchzuführen.
Die Stadträtinnen begrüßten, dass es in Vilshofen und Umgebung eine große Palette an
verschiedensten Versorgungsangeboten für Seniorinnen und Senioren gibt.
Silvia Ragaller, die sich als Mitglied im Seniorenbeirat seit vielen Jahren für die Senioren einsetzt,
konnte ergänzen, dass außer der AWO auch noch das Rote Kreuz in Vilshofen eine Tagespflege
anbiete und es zudem noch eine spezielle Demenzgruppe bei der Caritas gebe. In Pleinting werde
derzeit das ehem. Schneiderhaus von einem Investor saniert, wo zukünftig ebenfalls u. a.
Tagespflege-Plätze angeboten würden. Damit stünden mit den Möglichkeiten des betreuten
Wohnens, Essen auf Rädern, der vollstationären Pflege und der geriatrischen Station im Kreis-
Krankenhaus in Vilshofen viele Angebote zur Verfügung. Es gebe zudem auch monatliche
Frühstückstreffen vom Verein „Seniorenhilfe Lichtblick“ und der Pfarr-Caritas; der Seniorenkreis der
Pfarrei veranstalte zusätzlich monatliche Nachmittags-Treffen im Pfarrsaal – diese Veranstaltungen
würden rechtzeitig in der Tagespresse angekündigt. Nur an Kurzzeitpflegeplätzen gebe es einen
dringenden Bedarf in Vilshofen und Umgebung, betonten die FWG-Stadträtinnen. Und Brigitte
Pollok-Will wünschte sich noch mehr Angebote für unverbindliche und offene Treffen für alle, um
Vereinsamung im Alter vorzubeugen.