„Der Umstieg auf erneuerbare Energie und die Dekarbonisierung der Energieversorgung sind
die Herausforderungen unserer Zeit und angesichts der Debatte um die Abhängigkeit von
Russland dringender denn je“, so Brigitte Pollok-Will in ihren einleitenden Worten. Deshalb
wollten die 3 Stadträtinnen der Fraktion FWG/Grüne mit der Firma Maier Korduletsch
darüber diskutieren und sich informieren, wie im Unternehmen diese Umstellung gelinge
und wie es die Energiewende vorantreibe.
Alexander Maier, Seniorchef von Maier Korduletsch, sieht diese Herausforderung. „Produkte
für die Mobilität der Zukunft müssen einen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten.
Neue Kraftstoffe, Antriebe und Technologien sind gefragt. Mit unserer Wasserstoffstrategie
bieten wir die Lösung für LKW und Busse.“ Gemeinsam mit Nutzfahrzeuge Paul und
unterstützt von Shell wurde das Projekt Next Mobility entwickelt, denn „Energiewende ist
Teamsport“, so Alexander Maier. Das Ziel sei eine komplette Infrastruktur für grünen
Wasserstoff – von der Wasserstoff-Herstellung durch Elektrolyse bis zur Produktion der
Wasserstoff-LKW, der Logistik und der Betankungsmöglichkeiten.
Er stellte das Konzept „Clean mobility H2 im Passauer Land“ vor, das sowohl die Wasserstoff
Strategie wie auch die Elektrifizierung des ÖPNV und den Bereich der Digitalisierung der
Mobilität umfasse. In Zusammenarbeit mit vielen Stakeholdern der Region soll dies
umgesetzt werden. Gemeinsam mit dem Institut für Energietechnik IfE werde zurzeit ein
Gesamtenergiekonzept für ein CO2-freies Gewerbegebiet am neuen Autobahndreieck
Pocking erstellt, bei dem der Mobilitäts-Hub von Maier Korduletsch eine zentrale Rolle
spiele: mit großer PV-Anlage, H2-Erzeugung durch Elektrolyse und Wasserstofftankstelle für
LKWs. Dass das große Herausforderungen beinhalte, wurde auf Nachfrage schnell deutlich,
als z.B. die Sicherheitsmaßnahmen und die hohen Drücke genannt wurden, die bei der
Lagerung, beim Transport und beim Betanken notwendig sind.
Alexander Maier nannte als vorbildliches Beispiel für die regionale Energiewende den sog.
Wunsiedler Weg, mit dem konsequent auf erneuerbare und regionale Energiequellen
gesetzt werde. Die Stadtwerke Wunsiedel arbeiteten gemeinsam mit Siemens und vielen
regionalen Akteuren daran und seien damit Vorreiter in Bayern. Zurzeit entstehe dort ein
Elektrolyseur mit einer Leistung von knapp 9 MW, wo aus Ökostromüberschüssen jährlich
über 1000 Tonnen grüner Wasserstoff erzeugt werden könne, der dann an regionale Kunden
verkauft werde und bei Bedarf auch wieder verstromt werden könne.
Betont wurde von den 3 FWG-Stadträtinnen und Alexander Maier, dass natürlich nur grüner
Wasserstoff in Frage komme, d.h. dass der Wasserstoff mit erneuerbarem Strom erzeugt
werden müsse. Deshalb sei der schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien unbedingt
notwendig, v.a. der Solar- und Windenergie. Das sei nicht nur wegen des Klimaschutzes
notwendig, sondern auch wegen der Unabhängigkeit von Importen und biete einen großen
Vorteil für die regionale Wertschöpfungskette.
Bei dem abschließenden Rundgang durch das klimaneutrale Schmierstofflager versicherte
Axel Maier auf Anfrage der Pleintinger Stadträtin Silvia Ragaller, dass der Standort mit mehr
als 550000 Liter an gepackter Ware und 460000 Liter an losen Schmierstoffen auch
weiterhin eine wichtige Rolle spielen werde – zumal zukünftig auch Schmieröle benötigt
werden und sich nebenan der zentrale Ölspeichertank für die Versorgung Niederbayerns befindet. Alexander Maier zeigte sich auch stolz darüber, dass der Übergang des
Unternehmens auf die nächste Generation gelungen sei, denn sonst könnte man die
anstehenden Zukunftsaufgaben nicht mit dieser Leidenschaft angehen.