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Neugestaltung des Stadtplatzes aus Sicht von FWG/Grüne

09.10.2017 , 14:00

Die Fraktion FWG/Grüne hat bei ihrer letzten Sitzung, zu der auch Gäste eingeladen waren, die Neugestaltung des Stadtplatzes diskutiert.

Stadträtin Silvia Ragaller verhehlte nicht, dass ihr eine Fußgängerzone am liebsten wäre. In der Diskussion wurden allerdings die Nachteile einer Fußgängerzone deutlich. So waren sich alle Stadträte der FWG einig, dass die Geschäfte am Stadtplatz erreichbar sein müssen. Die Fraktion werde eine Lösung unterstützen, die den Verkehr auf dem Stadtplatz erheblich reduziert und beruhigt, brachte es Stadträtin Brigitte Pollok-Will auf den Punkt.

„Shared space“ – geteilter Raum – ist der Ansatz, den auch Stadtrat Dr. Thomas Kreideweiß als interessant ansieht: „Der gesamte Stadtplatz wird zu einer Verkehrszone für alle Verkehrsteilnehmer.“ Dabei hätten die Autos nicht mehr das alleinige Vorrecht. Alle Verkehrsteilnehmer müssten aufeinander Rücksicht nehmen. Das gelte natürlich auch für Radfahrer, die auf Fußgänger zu achten haben.

Auf einer solchen gemeinsamen Verkehrsfläche wäre ein Lieferverkehr weiterhin möglich, betonte Silvia Ragaller und hob hervor: „Personen, die z.B. vor einer Arztpraxis oder Apotheke aussteigen müssen, können nahe an das Haus heran fahren.“

All das müsse jedoch im Schritttempo passieren, damit andere Verkehrsteilnehmer, insbesondere Fußgänger und Radfahrer nicht gefährdet werden, stellte Brigitte Pollok-Will klar. Auf einem derart gestalteten Stadtplatz würde die Vernunft der Verkehrsteilnehmer auf die Prüfung gestellt werden. „Das sehe ich zwar skeptisch“, meinte Dr. Kreideweiß, aber der Autoverkehr dürfe nicht länger die dominierende Verkehrsart sein.

Sollte sich in der weiteren Planung eine „Shared space“ - Lösung nicht durchsetzen, müsste wenigstens eine eingeschränkte Fahrbahn das Ergebnis sein, die in einer gewissen Schlangenlinie über den Stadtplatz verläuft, bekräftigte Brigitte Pollok-Will. „Der Stadtplatz darf keine Rennstrecke mehr sein“, ergänzte Silvia Ragaller. Wenn Gestaltungselemente wie kleine Bäume, Pflanzentröge oder schön gestaltetete Gastronomiezäune zu umfahren sind, würde dies den Verkehrsfluss automatisch bremsen.

Dem vorhandenen Kopfsteinpflaster gibt die FWG keine Chance mehr. „Bei einer Neugestaltung muss ein einheitlicher Belag verwendet werden, der wenig Fahrgeräusche erzeugt und sogleich für alle Verkehrsteilnehmer gut begehbar ist, also auch für ältere Menschen“, sagte Brigitte Pollok-Will. Der Stadtplatz müsse insgesamt barrierefrei sein, ergänzte Silvia Ragaller. Die Bürger und auswärtige Gäste sollen sich gerne am Stadtplatz aufhalten, wodurch nicht zuletzt ein angenehmes Einkaufsklima erzeugt werde, ist sich Ragaller sicher.

Die Anzahl der Parkplätze sollte auf ca. 20 begrenzt werden – mit einer Höchstparkdauer von 20 Minuten. Mit einer „Semmel-Taste“ könnten noch 10 Minuten drangehängt werden. Behinderten-Parkplätze sind vor Apotheken und dem Sanitätshaus einzurichten.

Bauminseln und Sitzplätze, die bequem gestaltet sind, sollten das Bild des Stadtplatzes prägen, wünscht sich die FWG. Die Bewirtungsflächen vor den gastronomischen Betrieben könnten näher zum Lokal heranrücken. Insgesamt würden die Flächen dadurch größer. „Momentan sind die Gastronomieflächen zwischen den Gehwegen und dem Autoverkehr eingequetscht. Ein offener Stadtplatz, der nur noch Autoverkehr in begrenztem Umfang im Schritttempo zulässt, schafft da ganz andere Möglichkeiten“, gibt sich Dr. Kreideweiß zuversichtlich.

Eines ist der Fraktion besonders wichtig: Alle Bürger sollten an den beiden noch stattfindenden Arbeitskreisen, die von dem beauftragten Architekten Oberpriller moderiert werden, unbedingt teilnehmen, damit wirklich alle Ideen eingebracht werden. Nach bisheriger Planung werden diese Veranstaltungen am 20. und 24. Juli sein; Zeit und Ort werden von der Stadtverwaltung noch bekannt gegeben.

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