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FWG/Grünen-Stadtratsfraktion informiert sich im Pleintinger EDEKA-Einkaufsmarkt über Nahversorgung

10.10.2017 , 00:14

Pleinting. Die Nahversorgung und die Ortssanierung standen im Mittelpunkt der Informationstour der FWG/Grünen-Stadtratsfraktion. Auf Bitten der Pleintinger FWG/Grünen-Stadträtin Siliva Ragaller präsentierte Franz Nagl, 56 Jahre und Besitzer des EDEKA-Einkaufmarktes in Pleinting, den FWG/-Grünen-Stadträten Brigitte Pollok-Will und Thomas Kreideweiß die Verkaufsräume und erzählte dabei aus dem „Kramer-Nähkästchen“. Als einer der letzten Nahversorger im Stadtgebiet Vilshofen sind er und Silvia Ragaller mit Recht stolz darauf, dass er sein 400 qm großes Lebensmittelgeschäft  mit Waren der Saison und aus der Region (z.B. Käse vom „Hofladen Grünsteff’l“ in Göbertsham) – trotz großer Konkurrenz der Supermärkte bzw. Discounter – weiter führen kann. Der ehemalige Kolonialwarenladen wurde 1928 gegründet und war damals etwa 20 qm groß. Bis zur großen Erweiterung- bzw. Umbaumaßnahme 1984 war dies ein Spar-Markt. Derzeit beschäftigt Franz Nagl sieben Mitarbeiterinnen, die die Kundschaft in den verschiedenen Abteilungen kompetent bedienen und auch ein offenes Ohr für die kleinen und großen Sorgen der Kunden haben. Nagl berichtet, dass sich seit Jahren die Versorgungseinrichtungen für Güter und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs – wie Lebensmittelläden, Post- und Bankfilialen – aus dem ländlichen Raum zurückziehen. In Pleinting wirkt sich besonders die Schließung der hiesigen Sparkassenfiliale im Frühjahr dieses Jahres negativ aus. Auch die jahrelang sich hinziehende Ortssanierung hat finanzielle Einbußen zur Folge - nicht nur bei ihm, sondern auch bei den restlichen Einzelhändlern vor Ort, weiß Silvia Ragaller zu berichten. Insbesondere im ländlichen Raum sind die kleinen Läden fast verschwunden, während die verbliebenen Märkte immer größer wurden. In den Orten unter 5000 Einwohnern, die für die großen Lebensmittelketten kaum interessante Standorte bieten, fehlen oft fußläufig erreichbare Angebote. Auf der anderen Seite kaufen immer mehr Verbraucher nicht mehr an ihrem Wohnort ein, selbst wenn das Angebot vorhanden ist, da sie heutzutage mobiler sind als noch vor einigen Jahren und auch die Ansprüche an Preis und Auswahl gestiegen sind. Dr. Thomas Kreideweiß gibt zu bedenken, dass Probleme insbesondere für die nicht-automobile Bevölkerung bestehen, da diese zumeist auf die Unterstützung durch Familie und Nachbarn angewiesen ist. Hier bietet Franz Nagl schon seit Jahren einen Lieferservice. Bei fortschreitendem demografischem Wandel ist es daher wichtig, dass Nahversorger wie der Edeka-Markt in Pleinting weiterhin einen festen Platz im Ort haben, sind sich die drei Stadträte einig. Brigitte Pollok-Will betonte, dass eine funktionierende Nahversorgung auch besonders wichtig sei, um das Wohnen in den Ortskernen wieder attraktiv zu machen und die zunehmenden Leerstände dort zu beheben. Daher fordert die FWG/Grünen-Fraktion noch einmal nachdrücklich, dass ein Leerstandsmanager für das Stadtgebiet Vilshofen angestellt wird, zumal der entsprechende Antrag bereits vor geraumer Zeit von der FWG/Grünen-Fraktion eingebracht wurde.

Mit einem abschließenden Rundgang durch ihren Heimatort erläuterte Silvia Ragaller, die dem Pleintiger Arbeitskreis von Anbeginn angehört, ihren Fraktionskollegen die bisherigen Umbaumaßnahmen, die im Rahmen der Städtebausanierung innerhalb der letzten Jahre durchgeführt wurden. Bei einer Brotzeit im Gasthof Baumgartner im historischen Innenhof wurde noch ausgiebig über die gelungene Sanierung gesprochen. Dabei wurde u.a. angeregt, dass die drei markanten Gebäude wie „Schneiderhaus“, „Klingeranwesen“ und der Gasthof „Blaue Donau“ einer brauchbaren Nutzung (z. B. sozialer Wohnungsbau oder betreutes Wohnen) zugeführt werden sollten.

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