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Landkreisklimaschutzkonzept auf Gemeindeebene übertragen

12.05.2013 , 19:33

FWG/Grüne für konsequente Umsetzung

Die notwendige Umsetzung des Klimaschutzkonzepts beschäftigte am letzten Montag Mitglieder und Freunde von FWG/ Grünen im Wittelsbacher Zollhaus. Es referierten Stadträtin Brigitte Pollok-Will und Stadtrat Dr. Anton Huber, die sich beide (ebenso wie Stadtrat Limmer) bereits bei der Erarbeitung des Klimaschutzkonzepts intensiv eingeschaltet hatten.

Der Klimawandel ist die zentrale Herausforderung unserer Tage. Im Landkreis werden im Jahr pro Einwohner 10,7 Tonnen CO2 ausgestoßen. Hauptverursacher ist derzeit der Verkehr, gefolgt von Wärme und Strom. Erfreulicherweise habe der Landkreis mit dem neuen Klimaschutzkonzept vorbildlich die Weichen gestellt für eine dezentrale Energieversorgung, ausgerichtet auf Energieeinsparung, Energieeffizienz und erneuerbare Energien.

Bedenke man, dass die jährlich im Landkreis benötigte Wärmemenge 351 Millionen Liter Heizöl entspreche und davon bisher nur ein geringer Teil an Wertschöpfung in der Region verbleibe, sondern an die Öl- und Gasexporteure in aller Welt abfließe, werde sofort klar, dass auch aus wirtschaftlichen Gründen die angestrebte Vollversorgung aus erneuerbaren Quellen im Grunde alternativlos sei. Wie die Potentialanalysen ergeben hätten, sei das Einsparpotential enorm. So könne im Vergleich zum Jahr 2011 ohne Komfortverzicht der entscheidende Wärmeverbrauch um 57%, der Stromverbrauch um 30% gesenkt werden, sodass der verbleibende Bedarf dann vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt werden könne.

Das anspruchsvolle Ziel des Landkreises, bereits bis 2030 eine 50%-ige CO2-Reduzierung zu erreichen, sei –so Dr. Anton Huber– erreichbar, setze aber neben einer Vorbildfunktion von Landkreis und Kommunen, insbesondere bei den Liegenschaften, verstärkt Aktivitäten zur Mobilisierung der privaten Hausbesitzer im Bereich Sanierung, der Unternehmen im Bereich Effizienz und aller Bürger im Bereich energiesparendes Verhalten und Konsum voraus.

Mit Recht habe man an die Spitze des erfreulich detaillierten Aktionsplans für die Jahre 2013 - 2017 den weiteren Ausbau des heute schon sehr effektiven Landkreis- Klimaschutzmanagements und vor allem die Vernetzung der Gemeinden gestellt. Jede Gemeinde solle auf der Basis des Landkreiskonzepts einen entsprechenden eigenen Grundsatzbeschluss fassen; durch eine intensive Vernetzung der jeweiligen gemeindlichen Klimaschutzbeauftragten mit der Klimastabstelle des Landratsamts solle für Informationsaustausch gesorgt und gemeinsame Aktivitäten entwickelt bzw. koordiniert werden, betonte Brigitte Pollok-Will.

Stadträte und Kandidaten von FWG/Grünen waren sich einig, dass für eine Stadt in der Größe von Vilshofen ein eigener Klimamanager unverzichtbar ist. Wie das Beispiel Freyung zeige, amortisiere sich eine solche Fachkraft angesichts der staatlichen Förderung und der erzielbaren Einsparungen durch energetische Optimierung und Kontrolle der eigenen Liegenschaften, laufende Beratung und Schulung von Nutzern und Hausmeistern ohnehin in kürzester Zeit.

Sehr erfreut zeigten sich die Anwesenden, dass der Aktionsplan für die Jahre 2013 - 2017 nicht im Allgemeinen verblieben ist, sondern ganz konkret und umfassend notwendige, in der Praxis bereits bewährte Handlungsanweisungen gibt.

So finden sich etwa gemeinsame Aktionen mit örtlichen Handwerkern zum Heizungspumpentausch und hydraulischen Abgleich, Checklisten für anspruchsvolle Energiestandards und Lebenszykluskosten, gemeinsame Beschaffungen bei der Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED ebenso wie energetische Musterbebauungspläne. Pilotprojekte wie ein Quartierspeicher für mehrere PV- Anlagenbesitzer zur effizienten Speicherung und Nutzung des erzeugten Stroms werden angeregt. Wichtig fanden die Teilnehmer auch die vorgeschlagenen Maßnahmen, um verstärkt erneuerbare Energien zur Wärme- und Stromversorgung zu nutzen, von der notwendigen Solarthermie-Offensive angefangen bis hin zu einem vom Landkreis initiierten Bürgerwindpark.

Besonderer Wert wird in dem Konzept auf eine Förderung der Innenraum-Nachverdichtung gelegt. Interessanterweise werde in diesem Zusammenhang auch die Altstadt von Vilshofen angesprochen.

Auch die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Unterstützung einer Klima schonenden Mobilität erschienen erfolgversprechend.

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