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Hand in Hand gegen Altersarmut

26.11.2018 , 16:00

Gabriele Bergmann stellt sich und Verein Lichtblick Seniorenhilfe e.V. auf Einladung der FWG/Grünen-Fraktion vor

Vilshofen. Auf Einladung der FWG/Grünen-Fraktion im Vilshofener Stadtrat stellte Gabriele Bergmann sich und den Verein Lichtblick Seniorenhilfe e.V. vor Kurzem in der Berger-Alm einem breiteren Publikum vor. Stadträtin Silvia Ragaller, die unter den Gästen neben Brigitte Pollok-Will und Dr. Thomas Kreideweiss aus ihrer Fraktion auch Jochen Stolz, 2. Vorsitzender der „Vilshofener Tafel“, begrüßen durfte, kennt den Verein seit geraumer Zeit u.a. durch ihre Tätigkeit als Seniorenbeirätin der Stadt. Der Verein setzt sich gegen Altersarmut ein, Frau Bergmann vertritt ihn als freie Mitarbeiterin in Niederbayern und hatte vor dem Vortrag noch einen „Notfall“ in Vilshofen. Hier konnte sie schnell und unbürokratisch helfen, versicherte sie.  „Leider wird die Altersarmut in Zukunft noch mehr zum Thema werden. Nach Schätzungen ist in den nächsten 20 Jahren mit einer Zunahme von etwa 12 Prozent an Altersarmutsrentnern zu rechnen. Auch in Ostbayern und speziell in der Region um Passau suchen immer mehr Rentnerinnen und Rentner Unterstützung beim Verein Lichtblick Seniorenhilfe. Oft reicht die magere Rente nicht aus, um einmal am Tag eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen. Unser Verein,“ so Frau Bergmann, „hilft Bedürftigen mittels Soforthilfe z. B. bei Ersatzbeschaffungen von Haushaltsgeräten oder mit einer Patenschaft in Höhe von 35 Euro monatlich. Damit kann sich der/die Betroffene außertourlich einen Cafe-Besuch leisten oder einen kleinen Wunsch erfüllen. Es ist für viele ältere Mitmenschen nicht selbstverständlich, dass täglich eine warme Mahlzeit auf dem Tisch steht…“.

Immer mehr Rentner müssen mit weniger als 917 Euro im Monat auskommen; so hoch ist derzeit die sogenannte Armutsgefährdungsschwelle. Wer in Deutschland arm ist, hat weniger als 917 Euro. Unter dieser Schwelle findet man besonders häufig Arbeitslose und Alleinerziehende. Aber auch eine dritte Gruppe ist immer öfter betroffen: viele Rentner leben in unserem reichen Deutschland an der Armutsgrenze, das zeigen aktuelle Zahlen. Für viele Menschen reicht die Rente nicht zum Überleben. Die Zahl der Senioren, die sich Gratisessen bei Tafeln holen, hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Diese Aussage konnten Jochen Stolz und seine Mitarbeiterinnen von der „Vilshofener Tafel“ nur bestätigen. Anhand mehrerer ergreifender Schicksale zeigte die Referentin auf,  dass die Altersarmut drastisch zunimmt. Den wohlverdienten Ruhestand sorgenfrei genießen? Für immer mehr Senioren wird das unmöglich. Bis 2036 steigt die Altersarmut laut einer Studie deutlich – und die Reformpläne der Politik helfen kaum. „Wir dürfen Altersarmut nicht als unabänderliche Tatsache hinnehmen“ meinte Silvia Ragaller. Der Verein Lichtblick Seniorenhilfe e.V. – das Bündnis für alte Menschen – kämpft seit seiner Gründung 2003 intensiv gegen die steigende Altersarmut. Der Verein engagiert sich seit 2013, dem Jahr der Hochwasserkatastrophe, stark in der Region um Passau. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Passau, der Stadt Passau und der Stiftung der PNP bei der Unterstützung bedürftiger Rentnerinnen und Rentner, die mit ihrer „mageren Rente“ nicht zurechtkommen und auf Hilfe angewiesen sind. Der Verein finanziert sich allein durch Spenden. Daher ist jede Unterstützung – ob  von groß oder klein, von privater oder Firmenseite – herzlichst willkommen“, so Bergmann. Nach einer regen Diskussion einschließlich Bereitstellung von Info-Material bedankte sich Fraktionsvorsitzende Brigitte Pollok-Will mit einem kleinen Präsent bei der Referentin und wies darauf hin, dass die Bundesregierung endlich das Problem Altersarmut, besonders die Armut der Frauen, wirksam bekämpfen muss.

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